Alien
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Freitag, 3. Juli 2009

Katastrophen-Mousse.

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Summer in the city:
das Thermometer zeigt 31° - es ist schwül, kein Lüftchen,
Leben im Zeitlupentempo, der Asphalt weicht auf,
jede auch nur kleinste Bewegung ist schweisstreibend,
das Blut dick wie olles Motoröl, die Buxe klebt.
Plötzlich möchte die Lieblingsfrau noch in den Supermarkt:
wir brauchen noch Mousse au Chocolat für ein Fest.

Gute Idee: denn die Limousine hat ja "Klima" - ich komme mit.
Auf dem Weg zum Supermarkt verdunkelt sich der Himmel bedrohlich
und lässt auf Regen hoffen.
Parken - rein in den Laden - Mousse au Chocolat kaufen, bezahlen.
Plötzlich ein heller Blitz - ein Knall - Donner - der Blick nach drausssen:
Starkregen - und es ist nachtdunkel wie im Kohlenkeller!
Es schüttet und blitzt ohne Unterbrechung.
Das Auto steht sichtbar nur etwa 30 m entfernt - und doch unerreichbar
auf dem völlig überfluteten Supermarktparkplatz.
Die Gullys schaffen die Wassermassen nicht aufzunehmen.
Immer mehr Kunden sammeln sich vor dem Ausgang
und niemand traut sich in dieses Unwetter, in diese Sintflut nach draussen.
Wir sind gefangen.
Und wie es in solchen Situationen ist:
wir werden unfreiwillig zur Gefahrengemeinschaft.
Man spricht miteinander - jeder dabei den Blick in die selbe Richtung,
staunend und abwartend.
Zwanzig Minuten vielleicht - gefühlt jedoch: Stunden!
Hoffend, dass es endlich aufhört, zu blitzen und zu schütten.
Faszinierend, so ein Unwetter.
Und kontaktfördernd. Not schweisst eben zusammen.
Und morgen gibt es Mousse au catastrophe.

Bissi Tage!

Mittwoch, 1. Juli 2009

Frauenbeine

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Au weia!
Ich wusste gar nicht,
dass Durst einen Menschen so huschibuschi machen kann.

Bei der schwülen Tropenhitze heute hatte ich vor lauter Durst
plötzlich nur noch Augen für Frauen mit Wasser in den Beinen!

Soweit darf man es doch nicht kommen lassen, oder?

Also: immer rechtzeitig trinken bei dieser Witterung!

Bissi Tage!

Dienstag, 30. Juni 2009

Feuchtes Beinkleid.

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Ich kleb am Stuhl.
Wer kam eigentlich auf diesen doofen Dresscode,
dass "Mann" im Büro ein langes Beinkleid,
Hemd mit Krawatte
und besockte Füße in geschlossenen Schuhen zu tragen hat?
Das Beinkleid klebt, die Füße schwimmen im eigenen Saft
und aus Socken und Hemdenkragen
kann man sich in schlechten Zeiten
sicher einmal eine tolle Bouillon aufbrühen.
Man weiss ja nie...

Gut, dass nicht auch noch das Grogtrinken
zum guten Ton im tropischen Büro gehört.
Ich will Schnee....


.

Sonntag, 28. Juni 2009

Hochbezahlter Schmiergeld-Beleuchter


Spiegel.de

Licht anmachen.
Dat is ja wohl auch dat Mindeste,
wat so ein hochbezahlter Lampen-Hersteller-Manager können müsste.

Erst recht, wenn die Firma sich Siemens-Hellas nennt, oder?

Bissi Tage!

Freitag, 26. Juni 2009

Nichts über Michael Jackson.

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Nö.
Da mache ich nicht mit.
Es muss auch irgendwo einen Michael-Jackson-freien Platz geben.
Ich werde hier nichts über ihn schreiben.
Nichts darüber, dass ich kein Fan von ihm war.
Nichts darüber, dass ich nie verstanden habe,
warum er sich immer in den Schritt fasste.
Nichts davon, dass seine Nase zu jung zum Sterben war.
Ich kannte ihn auch gar nicht.
Er mich aber auch nicht.

Dienstag, 23. Juni 2009

Nein, Tanke!

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Der Tank ist bald leer.
Nun stehe ich vor der Frage:
soll ich das leergefahrene Auto wegwerfen?
Einen Kleinkredit aufnehmen für eine Tankfüllung?
Etwa Raucher überfallen und sie ihrer Benzinfeuerzeuge berauben?
Oder mit leeren Benzinkanistern einen Billigflieger besteigen
und in ein Land fliegen, in dem das Tanken noch preiswert ist?
Nach Obamaland?
Das könnte sich vielleicht rechnen.
Jedenfalls muss ich mir schon mal keine Sorgen
um meinen Weihnachtswunsch zu machen:
Eine ganze Tankfüllung darf es gern sein, lieber Weihnachtsmann!
Jawoll.

Wär´doch Super, oder?

Sonntag, 21. Juni 2009

Dödel.

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Uff!
Zehn Stunden Autobahnfahrt sind geschafft.
Wieder zu Hause.
Noch heute morgen betrachtete ich die Berge Südtirols ein vorläufig letztes Mal,
bevor mich die Brenner-Autobahn in Richtung Heimat führte.
Lebt wohl, Ihr Berge, sonnige Höhen, Kühe, Almen, Obstler, Kaiserschmarrn.
Nein, das Jodeldiplom habe ich auch dieses Mal nicht bestanden.
Ich kann mir einfach nicht merken,
dass "Dö dudel dö" zweites Futur bei Sonnenaufgang ist.
Ich vertausche es immer mit "Du Dödel Du".
Je-des-mal!

Trotzdem ist mir während der zehn Tage Südtirol Bildung und Lebenshilfe zuteil geworden.
Kostenlos und absolut unfreiwillig.
Und die Erfahrung, dass sich regelmässiges Wiederholen ins Hirn brennt.
Die Werbeindustrie lebt davon.
Das erste (musikalische) Beispiel ist der Satz: "Heit is so an scheener Tog"
gefolgt von einem "lala-lala-la".
Radio Meran hämmert diesen Ohrwurm mit Regelmässigkeit in den Alpenäther,
dass auch der lernunwilligste Bergbauer irgendwann an den Punkt kommt, den prallen Euter seiner Lieblingskuh nur noch in diesem Heit-is-so-an-scheener-Tog-Rhythmus zu bearbeiten.

Vorgestern lief in der Seilbahngondel, die mich zur Bergstation des 2.781 m hohen Hirzer brachte, ein Lied mit dem Titel "Scheibi-deibi-dubi-dei".
Das gefiel mir: "Scheibi-deibi-dubi-dei" konnte ich mir sofort merken.
Kein Futur, kein Kasus und keine Numeri, kein Akkusativ, einfach nur "Scheibi-deibi-dubi-dei". Sowat gibt et wirklich!
http://www.dieschilehrer.at/index.php/cd

Und seit vorgestern ist mir klar:
ich brauche dieses doofe Jodeldiplom überhaupt nicht.
Und wat happich mich damit immer gequält.
Ich Dödel.

Sonntag, 7. Juni 2009

Anrüchige Wahl

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Dat happich gezz davon!
Als ordentlicher Bürger steuerte ich dat mir zugeteilte Wahllokal an.
Natürlich happich mich auf die Europawahl gut vorbereitet: kräftig gefrühstückt, geduscht, rasiert, den Hals gewaschen und ein frischet, ordentlich gebügeltet Hemd angezogen, angemessenen dem der Staatengemeinschaft wichtigen Ereignis meiner Teilnahme, die künftigen Geschicke Europas mitzubestimmen.
Mein Wahllokal entpuppte sich als Hinterzimmer einer Eckkneipe mit Raucherklub, wobei der zu durchschreitende Thekenraum vermutlich die Zentrale des Qualmvereins bildete.
Kaum eingetreten, waberten schwere blaue Schwaden durch den Raum, ein Fernseher, von dem zunächst der Ton einer Autorennveranstaltung zu vernehmen, beim Näherkommen dann aber auch das Bild zu erkennen war.
Derart betäubt betrat ich dann den Raum, an dem ich nun meine Stimme abzugeben gedachte. Nur: et ging nicht.
Logisch: ohne Luft - keine Stimme!
Dat is, wie der Versuch, ohne Kopp aussem Fenster zu gucken!.
Wenne mich fragst, dat is reine Wahlbeeinflussung.
Du schnappst nach Luft, dann nachem Wahlzettel, machst dat Kreuz schnell irgendwohin, Hauptsache, Du findest schnell wieder raus aus der Räucherkammer.
Und weisst nich so richtich, watte gewählt hast.

Aber: watt ich gezz weiss, is,
datt ich bei der nächsten Wahl kein frischet Hemd anziehen brauche....

Bissi Tage!
Lo

Montag, 1. Juni 2009

Phimoseningenieur

Herrlich!
Es gibt Menschen, die finden phantastische Bezeichnungen für Dinge,
die man sich merken sollte.
Einer sprach neulich davon, dass er einen Konterbuckel habe,
und meinte damit seinen unübersehbaren Bauch,
für den er auch die Bezeichnung Hopfentumor fand. Makaber.
Und ein anderer bemerkte neulich, als ich ihm von meinem Besuch beim Urologen erzählte, es handle sich dabei um einen Phimoseningenieur.
Einen Frauenarzt bezeichne man auch gern als Puppendoktor.

So, ich belasse es erst einmal dabei,
bevor mich sonst die Mobile Schlachtbank abholt.
Mobile Schlachtbank? Der Rettungswagen.

Bis Denver!

Donnerstag, 21. Mai 2009

Männerlast

Männerlast.

Schwer ist die Last
die er müheselig hinter sich herzieht.
Der Schweiss rinnt ihm über die Stirn
und durchnässt sein Hemd.
Sein Blut pulsiert, lässt seine Adern schwillen.
Schwer ist die Last.
Manchmal fallen ihm die Schritte schwer.
Und der Blick scheint verschleiert.
Unwirklich.
Taumeln. Schwindel.
Als ob der Boden unter ihm schwankt.
Schwer ist die Last.
Immer noch.
Und es ist warm.
Ihn dürstet.
Und sein Weg ist noch lange nicht zuende.
Ein müder prüfender Blick nach hinten
zeigt ihm,
dass nichts von seiner Fracht verloren ist.
Es wäre auch schade
um das Bier in seinem Vatertags-Bollerwagen.


Lo (2009)