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Freitag, 30. Dezember 2016

Pappa ante portas. Ab heute.


Mein Gott, hast du mich erschreckt!“
„Ich wohne hier…“
„Aber doch nicht jetzt, um diese Zeit.“

Diese Szene aus Loriots „Pappa ante portas“ wird sich sicher in den nächsten Tagen bei mir zu Hause abspielen: heute war mein letzter Arbeitstag. Nach mehr als 51 Jahren.

Alle persönlichen Dinge, die sich im Laufe vieler Jahre in meinem Laden angesammelt haben, sind in Kisten verstaut und in den heimischen Keller verbracht, viel Papier gesichtet und geschreddert, der Nachfolger fachlich eingearbeitet (und in die Blumenpflege eingewiesen). Als letzten symbolischen Akt habe ich mithilfe eines Glasschabers und Spiritus meinen (guten) Namen von der Ladentüre entfernt.
Zack. Ende. Das war´s.



Nun habe ich frei. Für immer.
Ab jetzt muss ich tun, was ich will.
Ich bin mir sicher: das gelingt mir.

Ich habe auch schon eine Idee:
Wenn das Wetter schön ist, setze ich mich auf eine Parkbank
und lasse mich von den Enten füttern.

Man sieht sich!

Bissi Tage!

Samstag, 24. Dezember 2016

Krippaler Defekt.

Verdelli,
die ganze Nation war ja die letzten Tage angesteckt
von diesem krippalen Defekt.
Et wurde gekauft, wie bekloppt.
Als oppet nache Feiertage nix mehr gibt.
Die Firma SALE wird dabei wohl den größten Reibach gemacht haben.
Und gezz?
Gezz is Ruhe.
Zumindest mittem Schoppen. Weil die Läden zu haben.
Der Konsum hat Zwangspause.
Nix mit SALE.



Gezz is dat große Auspacken angesacht.
Zum einen die Geschenke – und zum anderen auch hier und da vielleicht nach dem Weihnachtsessen und dem fünften Verdauungsschnäpsken dat Auspacken vonne nackte Wahrheit.
Motto: „watt ich die puckligen Verwandten immer schomma sagen wollte!“
Dann herrscht Zoff und „Strom inne Tapeten“ statt Friede auf Erden.
Ja, und dat is dann der krippale Defekt.

STILLE MICH...




:-))

Sonntag, 18. Dezember 2016

Besinnungslos.


Quo vadis?
Oder, wie man bei uns im Ruhrgebiet sagt:
„Wo gehsse? - Wo willze hin?“



Is dat nich bekloppt?
Jedesmal, wenne durche City läufst, siehste nur noch gehetzte Menschen:
Is klar: jeder muss noch u.n.b.e.d.i.n.g.t.(!) irgendwat Wichtiget vor Weihnachten erledigen!
Und, datt Weihnachten von Jahr zu Jahr immer plötzlicher kommt,
dat is ein echtet Phänomen.
Ich kenn dat auch ausserhalb vonne Weihnachtstage:
Wenn ich Montachs im Büro geh, telefonier ich ein bissken,
guck´ auffe Uhr und ZACK!:
Isset schon wieder Freitach und Du biss schon wieder eine Woche älter.

Der Unterschied aber inne Weihnachtszeit is, datt die Dunkelheit am Nachmittach einem dat Gefühl gibt, dattet kurz nachem Frühstück schon wieder Abend is.
Und dann denxe: Kerl, is der Tach schon rum?
Verdelli! Ich happ doch noch so viel zu erledigen!
Vor die Feiertage.
Und dann wirsste orientierungslos. Wo fänxe an?

Allein dat inne Reihe zu kriegen, wer die Feiertage inne Familie zu wem kommt:
Sind wir gezz ersten Feiertach bei die Omma? Oder warn wir voriget Jahr bei ihr?
Dann wärn wir gezz dran mitti Omma bei uns.
Gipptet eigentlich noch Kölnisch Wasser oder schenken wir ihr dieset mal Doppelherz? Die Pulle Klosterfrau Melissengeist von letztet Jahr hattze noch gar nich angebrochen. Die Omma.
Die brauch auch nix elektrischet.
Damit is dat ja in die letzten Jahre immer doller geworden.
Jedet Jahr gibtet wat neuet Elektrischet.
Watte u.n.b.e.d.i.n.g.t.(!) haben muss.
Ein Jahr waren die Digitalkameras, danach musstet so´n Plattbildschirm und gezz, passend zur Hektik bis kurz vorm Blutsturz ein Plasmafernseher…
Da blixe nich mehr durch.
Dat kostet nich nur Kohle, dat verbraucht doch auch Strom.
Der Renner aber inne letzte Jahre, dat sind die Navigationsapparate, wo man sich von eine freundliche elektrische Trulla sagen lassen kann, wo man hin will.
Die Dinger werden nich nur gekauft, sondern auch ausse Autos geklaut auf Deubel komm raus.
Dat zeicht doch, datti Menschheit sich entweder verlaufen hat oder zu doof is, um Karten zu lesen.
Und wenn ich dann dat ganze orientierungslose Volk so durche Fress- und Einkaufsmeilen hetzen sehe, dann glaub ich, dattet da ein richtigen Bedarf für diese Navigationsapparate gibt.
Keiner weiss doch vor lauter „ich-muss-noch-u.n.b.e.d.i.n.g.t.(!)“,
wo er wirklich hin will.

Und da wär so ein Navigationsapparat dat einzich Wahre:
man schaltet verzweifelt dat Gerät ein, drückt auffen Knopp,
und die Trulla sacht dann auf elektrisch:
„Wenn möchlich – bitte wenden!“

Bissi Feiertage!
Lo

Samstag, 17. Dezember 2016

GANZ AKTUELL! In USA droht...

... die Sprühsahne knapp zu werden!!!

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung berichtet

Und wir leben hier, als ob uns das nicht anginge.
Sind wir schon so abgestumpft, dass uns das Schicksal unserer amerikanischen Freunde so völlig egal ist?


Ich schäme mich.
Hab mich gerade etwas mit Sahne von meinem Cappucino bekleckert

Freitag, 16. Dezember 2016

Abschied vom Stammhalter.

Es ist so traurig: unser geliebter Stammhalter hatte nur ein kurzes Leben.
Gerade einmal acht Jahre ist er bei uns gewesen.
Und nun wollte er einfach nicht mehr.

Zugegeben: es war nicht nett von uns, dass wir ihn die meiste Zeit des Jahres in den Keller sperrten, obwohl er es dort stets trocken und warm hatte.
Und er durfte auch jedes Jahr zur Weihnachtszeit aus dem Keller ins Wohnzimmer zu uns kommen. Logisch. Als Stammhalter gehört man doch zur Familie.

Verbissen. Ja, das war er schon. Das hatte er aber nicht von uns.
Dabei hatte er nur drei Zähne. Und damit konnte er astrein zubeissen.

Aber er wollte nicht mehr. Es half auch kein gutes Zureden.
Er schwächelte, seine Zähne hielten nichts mehr.
Wir haben ihn behutsam in einen Karton gebettet und wieder in seinen Keller gebracht.
Und im Baumarkt sogleich einen neuen Stammhalter besorgt:



"OH - STILLE MICH - DU FRÖHLICHE !"


Samstag, 3. Dezember 2016

Ein dicker Becher Glück



Freunde, wie wunderschön ganz einfache Dinge doch sein können.


Heute morgen war es so richtig eisig.
Herrlich wintersonnig und klar, aber eben eisig kalt.
Ich hatte einen Außentermin und sollte im Zusammenhang mit einer Fahrerflucht ein unfallbeschädigtes Auto fotografieren. Die Werkstatt lag etwas ausserhalb der Stadt, auf dem platten Land, wie man so sagt.
Als (harmloser) Morgenmuffel liebe ich solche Gelegenheiten, das Büro zu verlassen und "über Land" zu fahren. So komme ich besser in den Tag - oder auf "Betriebstemperatur".
Als ich mein Ziel erreichte, waren die Fahrzeuge auf dem Werkstatthof alle von Rauhreif überzogen, die Erde glitzerte in der schrägstehenden Sonne und ein schneidend kalter Wind blies mir ins Gesicht.
Beim Fotografieren wurden mir die Finger klamm; das Handling mit der Kamera fiel etwas ungelenkig aus. Ich machte etwas zittrig-verfroren noch die notwendigen Notizen, diskutierte mit den Werkstattleuten über den Schadenfall und freute mich, endlich ins warme Auto zu kommen.
Auf dem Heimweg sah ich plötzlich ein kleines Cafe, hielt spontan an, weil ich einfach die Stimmung danach hatte, diesen sonnig-schönen Wintermorgen damit zu krönen, mich hier kurz bei einem schönen Kaffee aufzuwärmen.
Das Cafe war gut besucht, ich fand trotzdem einen freien Platz direkt am Fenster.
Die Sonne blendete mich geradezu. Die Finger waren klamm, doch mein Gesicht muss bestens durchblutet gewesen sein vom eisigen Wind auf dem Werkstatthof.

UND DANN trug die weissbeschürzte Bedienung einen dicken Becher Kakao mit Sahne an mir vorbei, und ich glaube, etwas von dem Kakaoduft mitbekommen zu haben.
Das passt! Draussen die Wintersonne und hier drinnen im wohligwarmen Cafe ein dicker Becher mit Kakao!
Bestellt, bekommen und genossen!
kakao21
Die kalten Hände um den wärmenden, schokoladig duftenden Becher gelegt, die Sahne abgelöffelt und dann den herrlich dicken, süßen Kakao getrunken, bis nur noch eine dunkelbraune Schicht auf dem Becherboden verblieb:
das hatte etwas etwas von Kindheit, Beschütztsein, Wärme, Sattwerden und Glück.
Alles zusammen in einem großen dicken Becher...

Wärmstens zur Nachahmung empfohlen!

Lo
satt & zufrieden.


Dieser Blogbeitrag aus 2006 wird hier wiederverwertet.
SPIEGELei fühlt sich dem Dummweltschutz verpflichtet.

Samstag, 8. Oktober 2016

Ich dreh` am Rad.

Verdelli, wat is dat auf einmal schubbich geworden!
Der Wind ist ganz schön kalt.
Gut: für Juli wäre et mir gezz ´n bissken zu frisch,
aber gezz kurz vor Nikolaus darf et auch mal knackich kalt sein.
Die erste Schüppe Kohlen is gezz aber fällich.



Nur, dat mitte Kohlen, dat war früher mal.
Heute drehsste am Rad.
Vonne Heizung.

Mal ährlich: wat haben wir dat doch heute gut, oder?

Bissi Tage!
;-)

Samstag, 10. September 2016

Der Verfall der guten Sittiche.

Verdelli, man muss sich manchmal wirklich wundern,
was dummleichtgläubigen Tierhaltern, die um das Seelenheil ihrer Vierbeiner besorgt sind, so alles zur Abhilfe angeboten wird: da gibt es Engelsführungen, was immer damit auch gemeint sein soll, oder heilversprechende „energetische Verbindungsaufnahmen zum Inneren des Tieres“ (Wir sprechen dann mal zum Pansen..?.)
Spannend auch: „das Atmen mit dem / oder für das Tier„, (Hecheln mit dem Hamster?) oder Tierheilung durch Handauflegen (geht das auch bei Igeln oder elektrischen Zitteraalen?)

Oder Bachblüten für Heimtiere "gegen Verlust, Trauer, Erschöpfung, Depressionen, Lernschwäche" und andere tierische Seelenpeinlichkeiten.

Wer so etwas kauft, der glaubt auch, dass man aus Klabusterbeeren*) Marmelade kochen kann. Der Markt scheint reif zu sein für die Gründung neuer Religionen.
Wie wäre es mit der „Katzolischen Kirche“ mit dem Kratzbaum der Erkenntnis
als Symbol – oder den „Hunduismus“, eine „frolic“e Gemeinschaft der „Chappi“sten rund um den heiligen Napf?
„Nehmet hin und futtert alle daraus“.

Immerhin gibt es auch schon Hundegottesdienste. Wirklich.
Muss komisch aussehen, wenn die Hunde ihre Pfoten falten.
Oder heisst das „Foten pfalten“?

Mit diesem Thema befassen sich schon seit langem die Beologen und Biberforscher.
Sie befürworten, dass Tiere grundsätzlich hai-raten dürfen und Kühe einen eigenen Feiertag bekommen, den Almsonntag nämlich, an dem sie die Kuhmunion erhalten und danach sogar abtreiben (!) dürfen (Almabtrieb).
Den Eidexorzismus gibt es ja schon lange, der ja bekanntlich mit Schwanzverlust endet.
Man denkt sogar schon über die Züchtung von Opfer-Stockenten nach.
Na, da wird sich der Seeteufel aber ärgern. Ich höre schon sein Sprotten.

Nee, ich glaub´ dat allet nich und ich fürchte den Verfall der guten Sittiche.

Bissi Tage!

Ach ja:
*)Klabusterbeeren?
= Ruhrpöttisch für Hämorrhoiden :-))

Sonntag, 21. August 2016

Ich will dat nich sehen!


Manch einer ist ja traurig
, wenn es gerade an einem Sommersonntag, so wie heute, trübe und regnerisch ist. Ich nicht. Zumindest heute nicht. Die vergangenen Wochenenden waren mit schönsten Aktivitäten (unter anderem ein Freigflug mit einem Ultraleichtflugzeug über die Eifel bei herrlichstem Sonnenschein) ausgefüllt, so dass der Regen mir heute ein willkommener Freund ist, der mich von der Verlockung, etwas draussen zu unternehmen, abhält, und mir die Gelegenheit zur Muße schenkt.

Doch so ganz wollte ich den Sonntag nicht vergammeln,
und da der Oberhausener Gasometer nicht weit ist (ich kann dorthin laufen, aber es regnet ja….), war ich heute vormittag dort, um mir endlich die phantastische und bildgewaltige Ausstellung WUNDER DER NATUR über das Leben der Tiere und Pflanzen oder das Werden eines Menschen und als Höhepunkt diese gigantische, zwanzig Meter große Erdkugel-Installation anzuschauen.

Und es hat sich gelohnt: die einzigartig schönen Bilder, Filme, die Erklärungen, alles zusammen macht sensibel für das, was uns herum eigentlich so ganz natürlich geschieht. Dazu diese riesige „lebende“ Erdkugel aus der Sicht von Astronauten in angenehm ruhig fließenden bewegten, hoch aufgelösten Satellitenbildern zu sehen, fasziniert und lässt Dich erstaunen.

Der Shop im Oberhausener Gasometer bietet dann auch alles Mögliche um das Ausstellungsthema, aber auch KrimsKrams und Bücher rund um das Thema Ruhrgebiet an.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das, was ich hier auf dem Büchertisch vorfand und sogleich auch fotografisch festhalten musste, zum Thema „Ruhrgebiet“ gehört oder eher der Rubrik „Wunder der Natur“ zuzuordnen ist:



Nur in einem bin ich mir ganz sicher: egal – ob Kohlenpott oder Naturwunder
Ich will dat nich sehen…..!

Bissi Tage!
;-)

Sonntag, 24. Juli 2016

Wie kräht ein Wasserhahn?

Herr Heinrich schreibt bei Wordpress über Kräne und zeigt dazu Bilder, die er mit einem tollen kamerabestückten Fluggerät aus großer Höhe geschossen hat.
Und plötzlich fällt mir bei dem Thema ´Kran` ein, dass wir hier im Ruhrgebiet „Wasserkran“ zum Wasserhahn sagen- damit bin ich aufgewachsen.

Zugegeben: Leitungswasser wird ja auch gern „Kraneberger“ genannt, aber googelt man "Wasserhuhn", findet sich sofort jede Menge Federvieh als Ergebnis, wogegen die Eingabe "Wasserhahn" lediglich Bilder von "regulierbaren Zufluss-Armaturen für Wasser" zeigt.

Nun mache ich mir zum ersten Mal Gedanken darüber, wie sich wohl so ein armes Wasserhuhn vermehrt, mit wem es liebevoll schnäbelt, wenn es doch keine gefiederten Wasserhähne gibt.
Dass es Amateur-Liebhaber gibt, ist bekannt, dass aber Armaturen sich mit Wasserhühnern vergnügen, erscheint mir wenig glaubhaft - wie soll so etwas technisch überhaupt gehen?



Und wie kräht so ein Wasserhahn? Blubbert er?
Wird er, auf dem willigen Wasserhuhn hockend, vor lauter Erregung zum wilden Heißwasserhahn? Verbrüht er da nicht das arme Wasserhuhn?

Verdelli, das gibt mir echt was zum Brüten.
Bissi Tage!