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Dienstag, 19. September 2017

Wie ist diese Werbung zu verstehen?

Verdelli, kann mir einmal jemand helfen?
ich verstehe die Werbebotschaft mit den Tropfen nicht.

Wer so recht keinen Spaß an seiner Gesundheit hat, weil ihm etwas zum Jammern fehlt, der hat es ja gottlob sehr einfach, diesen bedauernswerten Zustand ganz rasch durch die Lektüre bunter Klatschmagazine zu beenden, weil sich schon kurz nach dem Durchblättern eines dieser Hefte mindestens 23 Krankheitssymptome bemerkbar machen und der Gang zum Arzt endlich angetreten werden kann.

krank-TV

Bloggerfreund Trithemius würzt das Ende seines seines aktuellen Beitrags mit einem wunderbar hierzu passenden Beispiel von verunglückter Werbung, zit.: "aus der Abteilung >>Texten ohne Denken<<" :-)

Gezeigt wird ein Päckchen Schnupptücher, eine gern gereichte Gratisgabe an treue Apothekenkunden, hier mit einem Werbeaufdruck, der ein Plus bei Halsschmerzen verspricht. Und wer möchte das nicht?

Und weil es ja auch Patienten gibt, die mit ihren bisherigen Tropfen gegen Gelenk- und Rückschmerzen unzufrieden sind, gibt es ganz aktuell eine Lösung: die Tropfen für Tropfen gegen die genannten Erkrankungen.

Und nicht nur das: diese Tropfen schenken Betroffenen auch Hoffnung.
Vermutlich auf die Wirkung.

Tropfen gegen für was

Oder handelt es sich um Tropfen, die anderen Tropfen gegen Gelenk- und Rückenschmerzen helfen? Und in welcher Reihenfolge nimmt man nun die Tropfen ein? Erst die Tropfen gegen und dann die Tropfen für....?

Oder bekommt man von den Tropfen für Gelenk- und Rückenschmerzen dann auch die gewünschten Gelenk- und Rückenschmerzen?
Ich armer Tropf verstehe nun überhaupt nix mehr. Zuerst tat mir vor Lachen der Bauch weh, aber nun bekomme ich vom Grübeln leichte Kopfschmerzen.

Ich glaub´ - ich muss zum Arzt.

Dienstag, 12. September 2017

Andrea ist weg.



Adolf übrigens auch...



Guck mal: Kohlenspott.de

Samstag, 12. August 2017

Entwarnung!

Dienstag, 13. Juni 2017

Teppich, Tee und ein neues Buch






Wen es längst nicht mehr wundert, dass man in einem Kaffeegeschäft Fahrräder, Gartenmöbel, Haarbürsten und Bikinis kaufen kann, den wird es auch nicht erstaunen, dass in einem Teppichhaus oder in einem Teestübchen Bücher angeboten werden.

Anregend frisch - wie frischgemahlener Kaffee - präsentiert Bloggerfreund

Jules van der Ley (Teppichhaus Trithemius & Teestübchen Trithemius)

sein neues Werk

"Buchkultur im Abendrot",

für das ich hier gerne die Werbetrommel rühre.

Neugierig?

Jules van der Ley: "Buchkultur im Abendrot"




Bissi Tage - auffem Teppich, bei Tee und Buch
;-)

Sonntag, 4. Juni 2017

Hacker bei ALDI!


Unglaublich!

Da wird weltweit gegen Hacker, die uns alle mit ihren kriminellen Manipulationsmöglichkeiten verunsichern gekämpft, und was macht ALDI?

Verkauft einfach kleine Hacker an ganz normale Bürger!
Vermutlich liegt auch noch eine ausführliche Anleitung im Karton: "Hacken für Anfänger".

"Tipp: Üben Sie erst einmal zu Hause an den Computern Ihrer Partner, Kinder oder Freunde, später vielleicht auf den Rechnern Ihrer Firma oder Ihrer Behörde. Sie werden schon bald merken, wie viel Freude Ihnen das Hacken bereiten wird...."

Kaum unglaublich, sowas.

Montag, 29. Mai 2017

TWODAY = YESTERDAY? TWOMORROW?

Schade.
Es dümpelt hier nur noch träge vor sich hin.


Immer weniger neue Beiträge, und die einst so lebendige und liebgewonnene Bloggergemeinschaft wird auch immer kleiner.
Besucherzahlen rutschen in den Keller, wie hier bei mir im aktuellen Monat Mai 2017:



Tolle Blogs von einst verwaisen,
längst haben sich viele eine neue Bloggerheimat gesucht.
Ich auch: www.kohlenspott.de

Natürlich bleibe ich noch, aber ehrlich gesagt, nur noch mit halbem Herzen.

Wirklich schade.

Mittwoch, 10. Mai 2017

"Und dann sprang dat Pferd...."


„Und dann sprang dat Pferd
mit dat linke Bein
über den Hühnerstall sein Dach!“

So klingt es, wenn man unser herzhaftes Ruhrdeutsch übertrieben imitiert.

Wenn aber ein hiesiges Verkehrsunternehmen Werbung für seine Fahrplan-App in die Zeitung setzt, wie sie unten zu sehen ist, bleibt zu vermuten, dass man sich entweder ganz bewusst der lokalen Sprachweise bediente – oder in Wirklichkeit niemand darüber nachgedacht hat:


Hier noch etwas Ruhrdeutsch zum Schmunzeln:

„Weisse, watte bisst? Lügen tuusste! Dat bisse!!!“

Geh´ mi doch wech!

"Schantall! Mach die Mäh mal Ei!"

(= Chantal, streichle einmal das Schaf)

Bissi Tage!

Samstag, 29. April 2017

Kirmes im Pott. Damals.


Kirmes Raupe Lo



„Hasse schon gehört? Auffem Markt sind se am Kirmes aufbauen!“

Da gab es kein Halten mehr: da mussten wir hin! Kirmes!!!
Was den Zauber und die Anziehungkraft von Kirmes auf uns Kohlenpott-Knirpse aus Gelsenkirchen-Erle ausmachte, traf sicher auch auf alle anderen Kinder der Welt zu.


Kirmes.

Dat hieß: erst mal gucken, „wat da aufgebaut wird, wat da hinkommt.“

Danach dann die Überlegung: wie kommsse gezz an Geld für die Kirmes?
So dicke hatte dat keiner von zu Hause aus. Man lebte entweder „vonne Zeche Graf Bismark“ oder, so wie ich zu Hause, „vonne Fürsorge“.

Leere Bierflaschen suchen,
dat war eine Möglichkeit.
Für eine leere Pulle gab es 20 Pfennige Flaschenpfand. Fünf Pullen also eine Mark – dafür konnte man dann drei Mal mit dem „Selbstfahrer“ (AutoScooter) fahren.
Oder mit der rasanten Fellerhoff-Raupe, die aber mehr wat für die Großen war, die mit ihren „Schicksen“ nur darauf warteten, datt sich zum Ende der Fahrt dat Verdeck zum kurzen Knutschen schloss…

Weiterlesen...

Dienstag, 25. April 2017

Bücherschrankgeschichten.

Seit Herbst 2016 wurden im Rahmen von Veranstaltungen an den Mercator Bücherschränken Texte aus zehn Ruhrgebietsstädten gesammelt, die nun in einem Buch veröffentlicht wurden.

Gestern war es dann soweit: in der Heldenbar des Essener Grillo-Theaters lasen der Sänger und Liedermacher Tom Liwa und die Entertainerin/Kabarettistin/Komikerin "Fräulein Nina" (Nina Mühlmann) Auszüge daraus und feierten mit den beteiligten AutorInnen den Projekt-Abschluss.
Bücherschrankbuch

Bücherschrankgeschichten 1

 
Ich freue mich, und ich bin auch ´n bissken stolz, dass auch ein Text von mir darin aufgenommen und dieser gleich zu Beginn der Veranstaltung verlesen wurde.

Er handelt vom Verfall einer uralten, einst und auch heute noch sehr bekannten Kneipe in Gelsenkirchen-Buer gegenüber des Rathauses, die aufgrund ihres kleinen runden Gebäudes mit seinem Zipfeldach "KÄSEGLOCKE" genannt wurde und wirklich Geschichte(n) geschrieben hat. Der Bau verfällt zusehends und viele Versuche, dieses wahrhaftige Buersche Kneipendenkmal zu retten, sind leider gescheitert.

Käseglocke Buer Lothar Lange 1

Das Sterben der Käseglocke zu Buer

Wenn ich in Buer am Rathaus hocke,
was seh´ ich da? Die Käseglocke.
Dort, wo einmal die Bierchen flossen,
ist alles dicht und abgeschlossen.
Die Fenster blind, die Tür verrammelt,
der ganze Bau total vergammelt.

Dein altes rundes Zipfeldach
ist auch schon weg - nun ist es flach.
Dein Anblick macht mich richtig bitter,
denn einst floss mancher Hektoliter
durch Tausende von Buerschen Kehlen.
Ach Käseglocke, Du wirst fehlen...

Ob reicher Kerl, ob arme Socke,
man traf sich in der Käseglocke.
Wie viel Romanzen hier entstanden,
wenn Zwei sich an der Theke fanden,
für eine Nacht, oder für immer.

Manch Zecher, manches Frauenzimmer
hat hier bei Dir nach vielen Runden
sein Geld verlor´n - vielleicht Glück gefunden?

Auch aus dem Rathaus gegenüber
saß mancher hier und war hinüber.
Hier spülten auch Beamtenseelen
den Aktenstaub aus ihren Kehlen.

So mancher biergefüllter Bauch
entleerte diesen bei Dir auch,
wenn es zu viel der Biere waren
oder vom Korn, dem guten Klaren.

Rauchgeschwängert, Deine Wände,
füllten sie sicher dicke Bände
mit Liebes-, Freud-, und Leidgeschichten,
so viele könnt´ kein Dichter dichten!

Vom Prahlhans, der hier mächtig prahlte,
und dann den Deckel nicht bezahlte,
und von der Schalker Fußballbraut,
die draußen ihren Kerl verhaut.

Und wie oft hat so mancher Gast
am Schluss die Linie 1 verpasst,
die um die Käseglocke rollte
und ihn nach Hause bringen sollte?

Ach, Käseglocke, altes Haus,
wirklich erbärmlich siehst Du aus,
wie etwas, was man nicht mehr braucht,
Dein Leben scheint nun ausgehaucht,

Dein Schicksal kennen die Gestirne.
Ganz sicher wird´s die Abrissbirne.

Arme Socke, Käseglocke!

Lothar Lange



Ab Mai ist das Buch in den Bücherschränken verfügbar.
"Bücherschrank-Geschichten" wird gefördert durch die Stiftung Mercator und realisiert durch das Netzwerk Mercator Bücherschränke in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, u.a. dem Schauspiel Essen.
BITTE BESUCHEN SIE AUCH MEINE FILIALE NEBENAN.

Sonntag, 16. April 2017

Sol-Eier. Gibt´s die noch?



Vorgestern war es wieder soweit:
Eier wurden gekocht und in bunte Farben getaucht...
Als ich diese Eier in den Farbgläsern so vor mir sah, hatte ich plötzlich ein Bild aus längst vergangener Zeit vor mir:

Die 60er Jahre.
Ich sah den alten, verrauchten Gasthof namens „Erler Hof“ in unserem Nachbarhaus auf der Cranger Strasse in Gelsenkirchen-Erle , den man durch eine hölzerne Schwingtüre betrat, hinter der sich zusätzlich noch ein richtig schwerer, grüner filziger Vorhang befand, der als Wind-, oder Rauchfänger diente, und der an die Seite geschoben werden musste, bevor der von dichtem Qualm vernebelte Blick dann frei war auf die große Theke, die von Männern, überwiegend Bergleute der nahen Zeche Graf Bismarck, mit Zigaretten in den Mündern und Biergläsern in der Hand umstanden war, meist noch ein Pinneken mit Doppelkorn auf dem Tresen vor sich, und in lauten Geprächen vertieft.




Der äußere linke Teil der Theke besaß ein gläsernes, beleuchtetes Kühlfach, in dem Frikadellen und Mettbrötchen oder auch Gewürzgurken präsentiert wurden.

Doch oben auf der Theke, dort stand ein riesengroßes Glas, gefüllt mit gekochten Eiern – noch in der Schale – in einer Salzlake schwebend: SOLEIER.
Durch den hohen Salzgehalt der Lake schwammen die Eier im Glas. Sie brauchten auch keine Kühlung.

Bier und Schnaps machten hungrig auf Herzhaftes.
Also bestellte der Gast sich ein Solei, pellte und halbierte es, nahm den gelben Dotter heraus, gab in diese freigewordene Kuhle Öl, Essig, Pfeffer und etwas Salz, legte den Dotter wieder ins Ei zurück, gab darauf noch ein wenig Senf und verzehrte diesen Leckerbissen mit Genuss.



Und nun frage ich mich, ob heute überhaupt noch irgendwo Soleier in Gaststätten angeboten werden.
Gesehen habe ich sie schon lange nicht mehr.

Aber: Appetit auf so ein leckeres Solei – den habe ich jetzt beim Erinnern bekommen.

Schöne Eiertage!
BITTE BESUCHEN SIE AUCH MEINE FILIALE NEBENAN.